Der wahre Grund, wieso dir Veränderungen so schwer fallen und wie sie dir einfach gelingen können

Wie kann man neue Gewohnheiten etablieren bzw. alte Gewohnheiten ablegen?

Das ist ein sehr zentrales Thema, was sehr viel von uns in den unterschiedlichsten Facetten betrifft.

Sei es mehr Geduld bei der abendlichen Zubett-Geh-Routine mit den Kindern an den Tag zu legen, 3 mal pro Woche Sport zu machen oder das Handy am Feierabend zur Seite zu legen.

Oftmals ist das zugrunde liegende Problem das, was wir die für uns nicht wünschenswerten Verhaltensweisen schon eine ganze Weile lang leben, das heißt dass sich diese als Gewohnheiten in unserem Denken und Handeln etabliert haben.

Um das genau zu verstehen darf man einen Blick ins Gehirn wagen - jedem Gedanken, jeder Handlung und jedem Verhalten liegen neuronale Verbindungen zugrunde. Und je öfter man eine bestimmte Handlung ausführt, desto stärker wird diese Verbindung und desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass wir erneut das selbe Verhalten an den Tag legen, weil das Gehirn „es liebt“ Abläufe zu automatisieren.

Man kann sich das wie einen Weg durch eine Wiese vorstellen. Wenn man das erste Mal geht, knickt man mit jedem Schritt einen Grashalm um, aber sobald man vorbei ist, stellt sich quasi der Ursprungszustand wieder her. Wenn man dann aber erneut den selben Weg geht, wird er langsam zum Trampelpfad. Irgendwann wächst dort dann nichts mehr, und wenn es eine urbane Gegend ist, wird dort möglicherweise ein Weg geplant und vielleicht sogar asphaltiert (in meinem Architekturstudium habe ich gelernt, dass das eine gern angewandte Strategie von Stadtplanern ist, um in Wohngegenden die besten Erschließungswege zu planen).

Man muss wissen, dass unser Gehirn das Organ ist, welches am meisten Energie benötigt, deswegen setzt es alles daran möglichst effizient zu sein. Das heißt schlicht und ergreifend, dass das Denk- oder Verhaltensmuster durchgeführt wird, welches am öftesten stattgefunden hat.

Was bedeutet das für uns? Das bedeutet, dass wir, wenn wir eine Gewohnheit durchführen (beim auf die U-Bahn warten das Handy auspacken), mit einem Hormon-Cocktail belohnt werden, der uns Glücksgefühle beschert.

Und genau deswegen erscheint auch der Ausbruch aus eben diesen Routinen so schwer, weil unser Gehirn alles dransetzt an unseren gewohnten Mustern festzuhalten.

Aber kann dann Veränderung überhaupt gelingen?

Ja! Hierbei geht allerdings der bewährte, nachhaltige und langfristige Weg nicht über eine sofortige Verhaltensänderung.

Wenn man wirklich in eine anhaltende Veränderung gehen will, muss man einen Schritt davor ansetzen - bei den eigenen Gedanken und Gefühlen.

  1. Indem man sich die Gedankenwelt anschaut und den Grund für das bestehende Verhalten herausfindet, setzt man schonmal den Grundstein für das Verständnis für sich selber.

  2. Im nächstes Schritt gilt es sich ganz genau und ehrlich zu fragen, was denn ganz ganz genau das Ziel ist? Ist es wirklich der Marathon oder vielleicht geht es eher um einen liebevolleren Umgang mit dem eigenen Körper, um das körperliche Wohlbefinden, und der Marathon ist hier nur Mittel zum Zweck?

  3. Dann, wenn das Ziel klar und greifbar ist, gilt es sich das eigene Mindset anzuschauen - passen meine inneren Überzeugungen zu meinem Ziel? Helfen mir meine Glaubenssätze dabei das Ziel zu erreichen, oder stehe ich mir dadurch selber im Weg? Wenn ich z.B. innerlich davon überzeugt bin „faul zu sein“, wird mein Ziel der sportlichen Betätigung mehrmals die Woche eher schwer zu erreichen sein, weil ich innerlich ja ein anderes Bild von mir habe… Daher gilt es dann hier sich neue, hilfreiche und motivierende Überzeugungen anzueignen und die so zu trainieren, dass man sie wahrhaft verinnerlicht. „Ich darf mein körperliches Wohl an erste Stelle setzen.“ wäre beispielsweise in diesem Fall ein hilfreicher Gedanke.

  4. Und er jetzt, erst wenn das Ziel klar ist und das stimmige Mindset dazu steht, darf ich mein neues Verhalten an den Tag legen. Erst jetzt „darf“ ich meine neue sportliche Routine beginnen, weil ich nun gedanklich und emotional die Vorarbeit geleistet habe, und quasi den mentalen Trampelpfad geschaffen habe, um leicht und einfach in die Veränderung zu gehen. Mit einem klaren Ziel vor Augen und einem dazu stimmigen, motivierenden und starken Mindset glaube ich nun wirklich und ehrlich mein Ziel auch wirklich erreichen zu können, denn ich weiß, dass ich „Mein körperliches Wohl an erste Stelle setzen darf!“

Wie geht es dir mit Veränderungen? Welche Strategien nutzt du, um alte Gewohnheiten gehen zu lassen bzw. neue zu etablieren?

Lass uns gemeinsam auf meiner Instagram-Seite in den Austausch gehen =)

Deine Julija.

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